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Flächennutzung in der BRD


Die Zahlen für alle drei "Torten"diagramme sind dem Statistischen Jahrbuch 2015 entnommen. Die Prozentzahlen sind auf- und abgerundet. Es ist kaum zu glauben: alle Siedlungen, Straßen und alle Betriebe zusammen beanspruchen nur 14% der Fläche unseres Landes, während 84% von der Land- und Forstwirtschaft genutzt werden (darunter ein verschwindend kleiner Anteil von "Naturwald"). Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt immer noch um 73 ha pro Tag zu ("Versiegelung") - entgegen allen Ankündigungen der Politik. Das sind die berühmten "100 Fussballfelder" pro Tag bzw. 266 km² im Jahr. Klingt viel; sind aber im Jahr "nur" 0,07% der Landesfläche.



Im Gegensatz zu dem sehr großen Anteil an der beanspruchten Fläche ist der Anteil an der Bruttowertschöpfung (BWS) geradezu verschwindend klein, nämlich 19,6 Mrd. € (Land- und Forstwirtschaft + Fischerei) an 2.611 Mrd. Gesamt-BWS der BRD - also weniger als 1%! Die BWS ist der Wert der von einem Wirtschaftszweig erzeugten Waren und Dienstleistungen abzüglich des Werts der verbrauchten Vorleistungen. Der Agrarbericht der Bundesregierung kommt auf einen Anteil von 6,35%; rechnet dabei aber auch die BWS der Agrar- und Lebensmittelindustrie, des Lebensmittelgroß- und -einzelhandels und sogar das Gastgewerbe mit ein. Wir halten das für irreführend: Lebensmittelgroß- und -einzelhandel sowie das Gastgewerbe gäbe es auch, wenn es - im Extremfall - in der BRD überhaupt keine Landwirtschaft gäbe. Die BWS einzelner Unternehmen ist aus den im Internet veröffentlichten Bilanzen nicht zu entnehmen. Aber wir wagen einmal einen Vergleich, nur zur Verdeutlichung der Größenordnungen: Der Siemens-Konzern (weltweit) hatte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 75,6 Mrd. €. Wenn man hiervon den Wert aller Materialeinkäufe und aller in Anspruch genommenen Dienstleistungen (Transport, Verkehr, Beratungen u.ä.) abzieht, käme man zum BWS. Offensichtlich wäre diese jedenfalls nicht kleiner als die 19,6 Mrd. der gesamten Land- und Forstwirtschaft. (Alle von Siemens gezahlten Gehälter und Löhne fallen mit in die BWS.)



Ebenfalls sehr klein ist der Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft + Fischerei Beschäftigten, nämlich 651.000 von insgesamt 42,6 Mio. Erwerbstätigen. Wir wollen diese Reihe fortsetzen - immer mit "belastbaren", allgemein zugänglichen Zahlen, wie z.B. Einkommen, Subventionen, Export, Betriebsgrößen usw. Motto - wie immer: Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Tatsachen. Und die oben dargestellten grundlegenden Tatsachen erzeugen bei uns die Meinung, dass die Landwirtschaft volkswirtschaftlich ein Zwerg mit der Lobby und dem politischen Rückhalt eines Riesen ist. Dann sollte es doch möglich sein, die Förderung weg vom Prinzip "Gießkanne" umzustellen auf weniger Naturzerstörung und mehr Umweltschutz ...

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