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  • Hubert Pomplun

Herbst 2017

August 2017: Auf dieser Seite haben wir wieder über den herbstlichen Zug der Kraniche in ganz Europa und besonders über den Rastplatz Linum 50 km nordwestlich von Berlin berichtet.

Mitte August haben die Kraniche angefangen, sich zu sammeln. Aus Skandinavien und Polen gab es hier schon die ersten Zählergebnisse.

In Linum sind wir an den allwöchentlichen Zählungen und sonstigen Aktivitäten beteiligt. Auch dort zeigt sich, dass es in unserer ausgeräumten Landschaft ohne menschliche Hilfe nicht ginge. Gab es in 2015 zu wenig Wasser für die Schlafplätze der großen Vögel, ist es 2017 zu viel. Viele Feuchtwiesen konnten seit Monaten nicht mit den heute üblichen schweren Maschinen befahren werden, so dass Gras und Stauden teilweise bis zu 2 m hoch gewachsen waren. Erst Anfang September konnten die Flächen mit leichteren Maschinen (mit Spendenmitteln herbeigeholt) gemäht werden, damit die Kraniche gute Bedingungen vorfinden.

15.8.2017: Dorfkirche in Linum mit sich sammelnden S t ö r c h e n Foto Marion Szindlowski

Trotz der über 100.000 im Herbst hier rastenden Kraniche ist Linum in Berlin vor allem als "Storchendorf" bekannt. Die Störche sammeln sich ab Mitte August zum Abflug. Die ersten sind Anfang September schon in Afrika südlich der Sahara.





Gönnen Sie sich einen Kranichtag in Linum, Höhepunkt im Oktober. Tagsüber stehen die Vögel auf den abgeernteten Feldern der Umgebung und abends fliegen Sie in großen Ketten und Keilen zu ihren Schlafplätzen. Dann ist der Himmel manchmal voller Kraniche. Zur Vorbereitung so eines Ausfluges empfehlen wir Ihnen die Seite www.kraniche-linum.de. Dort finden Sie aktuelle Informationen zu Führungen, Gastronomie, Veranstaltungen u.a.

Unsere Bilder und Zahlen zur Kranichrast 2015 und 2016 gibt es hier.

3.10.2017: Die erste Morgenzählung in diesem Herbst. Vor einer Woche waren es in Linum erst ca. 2.500 Kraniche. In den letzten Tagen nun ganz ungewöhnlich starker Zuzug; Ergebnis heute 48.985 Kraniche - so viel wie noch nie zu dieser Zeit. Sie wissen auch schon, wo frisch gemähte Maisäcker sind und fliegen vom großen Schlafplatz ganz gezielt in diese Richtungen.

10.10.2017: Zeitweise leichter Regen, schlechte Sicht: 37.513. Es können auch ein paar mehr gewesen sein. Kein auffallender Zuzug in den letzten Tagen, dagegen am 8. und 9.10. schon erste Abflüge.

17.10.2017: Blauer Himmel, Frühlingstemperaturen: 29.847. Start mit einer so hohen Zahl und seitdem abnehmend ist ein ganz untypischer Verlauf, siehe Diagramm Vorjahre. Mögliche Erklärungen: Nach dem sehr nassen Sommer gibt es "überall" noch Flachwasserstellen zum Schlafen mit Äsungsflächen nahebei; ferner geringeres Nahrungsangebot durch immer schnelleren Umbruch der Maisstoppeln. Sie ziehen also auch schneller weiter; leichter Abzug war schon an vielen Tagen zu beobachten.

24.10.2017: 54.229 Kraniche, diesmal einschließlich einiger 1.000, die in immer noch überschwemmten Wiesen der näheren Umgebung schlafen. Trotzdem bleibt der Verlauf in diesem Jahr sehr ungewöhnlich gegenüber den Vorjahren; sonst hatten wir um diese Zeit die Höhepunkte mit mehrmals über 100.000 Kranichen in Linum. Ursachen? Verteilung an vielen Nassstellen im Lande? Aber 50.000 Kraniche können sich nicht verstecken. Schnelleres Weiterziehen wegen Nahrungsmangel?

30.10.2017 über Ketzür/Havelland: ganzen Tag Abflug von 9:30 bis in die Nacht

31.10.2017: Nach dem Sturm am 29.10.2017 ist der 30.10. schön und klar, aber schon kalt, Wind aus NW - typischer Abzugtag. Und sie ziehen auch den ganzen Tag und bis in die Nacht. Aber die Freunde, die im Norden Berlins wohnen, melden auch neuen Zuzug. So zählen wir denn am 31.10. 16.639. Aber bald wird nur noch der "Bodensatz" von ca. 5.000 Kranichen da sein, der bei uns überwintert, wenn es nicht zu streng wird. Großer Kreislauf.

7.11.2017 Straße bei Linumhorst

7.11.2017: Dicker Nebel. Wenig zu sehen - aber auch nur wenige Kraniche zu hören. Es dürften weniger als 1.000 sein, was um diese Zeit eigentlich unwahr-scheinlich ist.







14.11.2017 Kranichzähler beim Silo

14.11.2017: Im Luch ist der Nebel besonders dick. Nichts zu sehen, aber zu hören waren auch fast keine. Der Rastplatz Linum ist ziemlich leer, also Schluss mit dem Zählen für dieses Jahr. In der Umgebung gibt es noch Trupps von teilweise einigen Hundert. Auch in diesem Jahr werden wieder ein paar 1.000 bei uns überwintern.


Das Maximum 2017 beträgt knapp die Hälfte des Wertes von2014. Liegt das nur daran, dass sich die Kraniche nach dem vielen Regen 2017 auf mehr Schlafflächen verteilen konnten? Mindestens dürfte auch ein kleineres Futterangebot die Vögel zu schnellerem Weiter-zug veranlasst haben.

Auch dieses schöne Foto unseres Freundes Moriz Rauch wollten wir Ihnen nicht vorenthalten. Es zeigt besonders deutlich das typische Aussehen eines Jungvogels (ca. 6-7 Monate alt!!) im Vergleich zu den Erwachsenen. Die Familie kommt aus Estland (weiß-gelb-weiß am linken Bein, zugleich mit einm neuen Minisender, der interessante Beobachtungen erwarten lässt).

2.12.2017: Soeben hat Moriz Rauch seine Rückmeldung von der ICORA-Datenbank erhalten: Der Jungvogel ist am 2.7.2017 im Alter von 9-10 Wochen in Estland beringt und besendert worden. Auf dem Foto (25.10.2017) war er also rd. 6 Monate alt. Da war er schon die 1.000 km (Luftlinie) bis Linum geflogen.


Seit dem 15.11.2017 ist er drei Mal in der Extremadura (Spanien) beobachtet worden. Das sind von Linum noch einmal 2.000 km Luftlinie.

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